Wir hatten mit Gandhi gerechnet…

(Aus Januar 2017)

Heute fahndet die Polizei nach dem mutmaßlichen Attentäter von Berlin. Der Mann hat wohl acht Identitäten und in Deutschland Asyl beantragt, er soll wohl Tunesier sein, man weiß aber wohl nichts Genaues. Mich verwundert der ganze Anschlag kein Stück, damit war zu rechnen, die Frage war doch nur ob es Hamburg, Berlin oder München trifft und ob es Schusswaffen, eine Bombe oder halt ein LKW ist. Ich will auch garnicht auf den konkreten Fall eingehen, ich will den Blick eher auf das System richten welches den Massenmord in Berlin erst möglich gemacht hat, also auf unser Asylsystem. Ich bin zwar der Meinung, dass das ein sehr ernstes Thema ist, aber ich glaube auch, dass das System einfach nur lächerlich ist. Darum befleißige ich mich jetzt mal im spotthaften Lästern, die ernsten Beiträge überlasse ich anderen.

Das Problemchen mit den Mehrfachidentitäten ist ja schon länger bekannt, es wurde ja bereits hier und da im Rahmen von Razzien festgestellt, dass so manch ein Nordafrikaner mehrfach Asyl beantragt hat und mehrfach Taschengeld kassiert. In Berlin wurde das Taschengeld übrigens bis zu 3 Monate im Voraus bezahlt, es sei sonst zu kompliziert sagte man damals. Wie man den unkomplizierten Überblick darüber behielt wer nun wie viele Monate im Voraus Taschengeld bekommen hat bleibt im Dunkeln. Ich halte die Taschengeld-Hypothese übrigens für sehr gefährlich, man tut hier so als seien die Mehrfachidentitäten ein Kavaliersdelikt, die armen Gestalten wollen doch nur ein paar Kröten erschleichen, wer könnte ihnen das denn verübeln? Vielleicht haben sie aber auch finstere Absichten, das würde aber nicht ins idyllische Bild passen, also tue ich den Asylsystemfreunden jetzt einfach mal den Gefallen und bleibe bei der friedlichen Taschengeld-Hypothese, die zeigt auch besser auf wie lächerlich das Ganze ist.

Also, zurück zum mutmaßlichen Tunesier. Ganze acht Identitäten sind schon praktisch, aber auch schwierig in der Handhabung. Ich bräuchte da schon Stunden um meine Alter Egos nicht zu auffällig zu benennen, Markus Müller und Thomas Schmid, und jetzt muss ich schon nachdenken. Aber ich mache mir da wohl zu viele Gedanken, vermutlich kann man in Deutschland die arabischen Worte für „Politiker“ und „Vollidiot“ angeben und das geht dann als Name durch. Geburtsort ist dann „Blumentopf“ und letzter Wohnort war „Vergasermotor“. Ja, Deutschland ist das neue Amerika, Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Wozu man tausende Bundeswehrangehörige brauchte um zu „registrieren“ bleibt Staatsgeheimnis. Wozu man Fingerabdrücke nahm ist kein Geheimnis, das weiß nur schlicht niemand. Immerhin dürfte das Ausländerzentralregister jetzt um einige Einträge schrumpfen, die Schwierigkeit scheint nur darin zu bestehen die zum mutmaßlichen Terrornesier gehörigen zu finden, aber was sage ich denn da, das Zentralregister ist ja dazu da Daten zu speichern, von Daten wiederfinden war ja nie die Rede.

Unser Asylwesen ist nicht nur auf Grund der Menge überfordert. Unser Asylsystem ist schlicht prinzipiell nicht für normale Menschen konzipiert. Es wurde für Heilige erdacht. Es verkraftet auch noch Menschen die fast Heilige sind, Gandhi würde gehen, Mutter Theresa auch noch, bei Ai Weiwei wird es wohl schon  kritisch. Was unser Asylwesen aber keinesfalls bewältigen kann sind Ottonormal-Weltbürger.

Der kleine Mann von der afghanischen Straße und der bildungsferne Tunesier sind für unser Asylsystem nicht zu bewältigen. Egal ob es sich um einen oder eine Million Antragsteller ohne Heiligenhintergrund handelt, es wird schief gehen. Vermutlich hätte selbst Jesus mehrmals Taschengeld kassiert, er natürlich nur um es dann unter den Armen zu verteilen.

Ich mache übrigens den Leuten die das tun wenig Vorwürfe, die tun das weil es geht und ihnen keinerlei Nachteile bringt, es ist nur logisch so zu handeln.

Ich hätte in der Situation wohl auch mehrere Identitäten und würde mehrmals Taschengeld kassieren. Erstens merkt es niemand und zweitens hat es, falls es doch wer merkt, keine Konsequenzen. Und wenn meine erste Identität als Asylbewerber abgelehnt wird, dann schreibt der Anwalt dieser Identität einen Brief, bittet um etwas Geld für die Heimreise und verabschiedet sich nach der Auszahlung der Rückkehrhilfe artig. Diese Identität geht dann auch ganz fix zurück nach Hause, dafür beantragt dann meine andere Identität Asyl, passt schon. Und hey, wieder ein freiwilliger Rückkehrer mehr für die Statistik. Sollte ich doch einmal auffliegen ist das nicht das Ende, woher sollen denn die Franzosen wissen was ich in Deutschland angestellt habe, dann gehe ich halt dort hin. Schweden  soll auch ganz nett sein. Im Winter ist Südspanien wohl ganz erträglich. Ach, meine Probleme möchte ich haben.

Unser Asylwesen ist idiotisch. Es bestraft die Ehrlichen und tatsächlich Schutzbedürftigen und belohnt diejenigen die frech genug sind das System skrupellos auszunutzen. Und wissen Sie wieso man ein solch dämliches System ersinnt? Weil man jeden Menschen auf der Welt vor den hiesigen Beamten schützen muss. Der deutsche Beamte muss für Politiker so etwas ähnliches sein wie Luzifer für den Papst. Keinesfalls darf es dem Durchschnittsbeamten gestattet sein Menschen wirksam überprüfen zu können. Natürlich nicht alle Menschen, Deutsche ohne Migrationshintergrund dürfen überprüft werden, nur alle anderen nicht. Das wäre ja auch ein „Generalverdacht“. Und wo sollte das überhaupt hinführen wenn man wirksame Kontrollen schaffen würde, da käme ja vielleicht etwas „nicht hilfreiches“ dabei heraus. Lieber nicht kontrollieren, wenn man nicht nach Problemen sucht muss man auch keines lösen.

Ein Asylsystem das für Heilige konzipiert wird löst viele Probleme elegant und geräuschlos. Ein solches System unterdrückt jegliches Problembewusstsein in dem es vorhandene Probleme nicht registriert. So lange man genug Geld hat kann das durchaus lange funktionieren. Und wir haben genug Geld, daran liegt es sicher nicht. Mit was die Systemarchitekten aber nicht gerechnet haben ist der gemeine Bürger. Der gemeine Bürger ist durchaus in der Lage zu sehen was in seiner Nachbarschaft passiert. Er sieht, dass die versprochenen Facharbeiter nie arbeiten gehen. Er hört die frechen Rufe die seine neuen Nachbarn den Einheimischen widmen. Er registriert wer ihn da gerade angetanzt hat kurz bevor der Geldbeutel weg war. Er bemerkt wer da gerade seine Landsleute totgefahren hat. Ja, der gemeine Bürger ist ein Störfaktor. Bis zu einem gewissen Punkt lässt sich dieser Störfaktor unter Kontrolle halten. Man muss die Menschen ohne Heiligenhintergrund einfach nur in der Fläche verdünnen. Viele Einheimische auf wenige Problemmigranten und man kann von bedauerlichen Einzelfällen sprechen.

Aber wenn die Neuankömmlinge ohne Heilgenhintergrund plötzlich in großer Zahl erscheinen funktioniert das mit der Verdünnung nicht mehr. Die Kombination aus vielen Problemmigranten und dem Störfaktor Bürger ist offensichtlich nicht vorgesehen. Die hierdurch verursachte Systemüberlastung hat unangenehme Konsequenzen. Der Bürger beginnt plötzlich Fragen zu stellen und erwartet tatsächlich noch ehrliche Antworten darauf. Eben dieser unerträgliche Zustand hätte eigentlich vom Asylsystem für Heilige verhindert werden sollen.

Die letzte Rettung um den Bürger doch noch zur Vernunft zu bringen ist eine Sicherung im übergeordneten System. Diese Sicherung ist mit „Nazikeule“ beschriftet. Die Sicherung wurde aber in den vergangen Jahren ständig vorsorglich ausgelöst, und nun ist sie ausgeleiert, sie funktioniert nicht mehr zuverlässig.

Und jetzt ist guter Rat teuer. Woher soll man als Politiker wissen wie man damit umgehen soll? Die Situation, dass der Bürger damit droht die Wahlstimme nicht mehr gemäß Familientradition zu vergeben, ist neu. Schlimmer noch, es besteht die realistische Gefahr, dass bisherige Nichtwähler  sich plötzlich erdreisten könnten zur Wahl zu gehen. Dies wäre besonders dramatisch, bisherige Nichtwähler sind von vorne herein nicht an Familientraditionen gebunden und daher als potentiell sehr gefährlich einzustufen. Wir brauchen jetzt mal dringend einheitliche Definitionen zum Begriff des „Gefährders“, hierbei muss die Gruppe der Wahlrückkehrer besonders berücksichtigt werden.  Für Politiker ist eine große Gruppe unberechenbarer Wähler deutlich gefährlicher als jeder Terrorist, ja, Wahlrückkehrer sind zweifellos ganz besonders gefährliche Gefährder.

Kurzum, die Lage ist desaströs. Der Bürger verlangt echte Lösungen und das auch noch bald. Er droht mit Stimmverweigerung bei der nächsten Wahl. Die bisherigen Krisenbewältigungsstrategien Verschweigen, Verharmlosen, Verdrehen, Nazikeule und mit Milliarden um sich werfen versagen. Es gibt nur  noch einen letzten Strohhalm, die Rechtspopulisten sind schuldig. Die Rechtspopulisten haben selbst keine Lösungen aber tun so als hätten sie welche, ja, die sind schuldig. Sie sind zwar nicht am Asylsystem für Heilige schuldig, aber an der schlechten Stimmung beim Wahlvolk. Also müssen jetzt erst einmal die Rechtspopulisten niedergerungen werden, sind diese erst weg steigt die Stimmung beim Bürger wieder und die eigene Wiederwahl ist nicht gefährdet. Eine wahrlich grandiose Lösung. Schon beim ersten Erscheinen der Rechtspopulisten hätte man darauf kommen können, sie sind nicht Symptom sondern Krankheit, wie konnte man das nur verwechseln?

Also, auf in den Kampf, lasst uns die Rechten anbrüllen bis sie die Klappe halten. Wenn das geschafft ist, dann entsteht auf wundersame Weise die grandiose Welt der totalen Toleranz. Alle sind dann friedlich und freundlich und haben sich lieb, ja, es wird dann alles rosarot sein. Angela Merkel wird die Königin sein und Obama ihr Kanzler, gemeinsam regieren sie die rosarote Märchenwelt von ihrem Kristallpalast mit Gender-Türmen in Dildoform aus. Aber erst müssen jetzt mal die Rechten die Fresse halten, sonst wird das nie was!

Und jetzt mal ernsthaft, kein Land auf der Welt hat ein Asylsystem wie wir. Wir sind mal wieder die Besten und wer das nicht einsieht, also wer sich kein Beispiel an uns Deutschen nimmt, der ist moralisch einfach nur minderwertig und mit solchen Untermenschen werden wir nicht zimperlich umgehen. Gerade die Osteuropäer müssten das verstehen. Gerade die Osteuropäer müssten vollstes Verständnis für die deutsche Forderung nach Lebensraum im Osten für Flüchtlinge haben. Aber wenn die das tatsächlich nicht verstehen wollen, dann muss da die EU ran, dann muss man da Druck aufbauen. Ja, dann muss die EU den Widerstand dieser primitiven Barbaren einfach niedermachen. Wir Deutschen brauchen den Lebensraum im Osten einfach, der Bevölkerungsüberschuss Afrikas muss ja schließlich irgendwo angesiedelt werden und im Reich ist schlichtweg nicht genug Platz dafür. Aber bei den Slawenvölkern, da gibts noch viel Platz und den können die jetzt einfach nicht für sich behalten, wo kämen wir da auch hin wenn da jede zweitklassige Untermenschenhorde bestimmen könnte wer in ihr Land darf? Das bestimmen immer noch wir moralisch überlegenen Herrenmenschen! Wenn die Osteuropäer da jetzt nicht freiwillig mitmachen, dann können die mal was erleben. Wir Deutschen wissen schon was gut für Europa ist, das wussten wir schon immer! Ende der Durchsage.