Reiche bei der Arbeit

(Aus 2015)

Heute versuchte ich zu ergründen wieso ich noch nie einen Superreichen Menschen arbeiten gesehen habe. Ich rede jetzt nicht von den reichen Erben, nein, ich rede von den Selfmade-Milliardären. Diese haben ihr Geld ja selbst verdient, also im Gegensatz zu den Erben mußten sie dafür arbeiten.

Man sieht diese Leute ja eigentlich nur Reden halten und auf ihren Yachten über die Weltmeere schippern, aber arbeiten sieht man sie fast nie. Das ist nun sehr seltsam, weil zu einem Spitzeneinkommen gehört ja irgend eine Form von Arbeit. Um hier Licht ins Dunkel zu bringen stellte ich mir einen mittelmäßig erfolgreichen unter den Superspitzenverdienern vor. Ich nahm an der Herr verdient 250 Millionen € im Jahr. Die Durchschnittsbevölkerung setzte ich mit einem Jahreseinkommen von 50.000 € an.

Mit nur ganz wenig Mathematik ließ sich nun ergründen wieso man derartige Spitzenverdiener nie arbeiten sieht. Bei 250 Mio € im Jahr ergibt sich nach Abzug der arbeitsfreien Wochenenden (die Leute sind ja „immer im Dienst, nur an den Wochenenden nicht“) ein Einkommen von etwa 1 Mio € pro Tag. Das ist immerhin noch so viel wie 20 Durchschnittsverdiener im Jahr verdienen.

Und jetzt wissen wir auch schon wieso man Superreiche nie arbeiten sieht. Sie arbeiten viel zu schnell als daß Ottonormal sie dabei beobachten könnte. Wer an einem Tag so viel leistet wie 20 Normalbürger im Jahr ist einfach zu schnell um beim Arbeiten beobachtet werden zu können. Wenn Sie schon einmal einen Luftzug verspürt haben und sich fragten wo der her kam, das war ein Superreicher bei der Arbeit.

Tun Sie das jetzt bloß nicht als Spinnerei ab. Bedenken Sie, wenn Ottonormal 250 Tage im Jahr arbeitet, dann muß unser Spitzenverdiener auf 5.000-fache Geschwindigkeit kommen um 1 Mio am Tag zu verdienen. Wenn Sie sich also morgens im Büro mit einer Geschwindigkeit von 3 Stundenkilometern in  Richtung Kaffeemaschine schleppen, dann donnern die oberen Zehntausend mit 15.000 Sachen an ihnen vorbei. Das ist auch der Grund wieso der Kaffee immer leer ist wenn Sie an der Maschine ankommen.

Und nun löst sich auch die Frage auf wieso Superreiche, egal was sie anstellen, nie eingesperrt werden. Ist doch logisch, sie sind viel zu schnell. Selbst Supermann könnte sie nicht fangen, wie sollte das dann Polizeihauptkommissar Karl Müller (58) gelingen? Der Kommissar kuckt nur dumm, aber er sieht den Reichen ja erst gar nicht.

Wissen Sie was, seit mir die Sache mit der Geschwindigkeit klar geworden ist gönne ich den Superreichen ihr Einkommen. Wenn man sich erst einmal klar gemacht hat, was es bedeutet 20 Jahre auf einen einzigen Tag zu verdichten, dann hat man schon fast Mitleid. Überlegen Sie mal was man in 20 Jahren so alles tun muß. Und das müssen die Superreichen in einem einzigen Tag erledigen, also wenn da die Rosette nicht alleine vom Kacken qualmt, dann weiß ich es auch nicht.