Das war jetzt echt die falsche Richtung!

(Aus Mai 2016)

Das Problem mit der Fluchtrichtung wurde ja schon in vorigen Beiträgen von mir dargestellt. Jetzt gibt es einen echten Fall von „falscher Fluchtrichtung“ an der Slowakisch/Ungarischen Grenze, daher greife ich das noch einmal kurz auf.

Der Sachverhalt ist folgender. Bei einer nächtlichen (es war dunkel, das ist wichtig) Polizeikontrolle in der Slowakei nähern sich vier Fahrzeuge von Ungarn her kommend. Zumindest eines davon macht keine Anstalten anzuhalten, es brettert  durch und macht sich davon. Die Polizei schießt und stoppt so das Fahrzeug. Dabei wird eine Syrerin angeschossen. Gesteuert wurde der Wagen von einem Schlepper.

Nun, es handelt sich hier wohl um einen Fall von „falscher Fluchtrichtung“ und das noch in einem Auto und bei Nacht. Erstens einmal sind die Flüchtlinge nicht zum Polizisten hin, sondern von ihm weg geflohen. Zweitens haben sie sich nicht als Flüchtlinge zu erkennen gegeben. Drittens war es dunkel, da erkennt ein Polizist auch nicht wer im Auto sitzt.

Die deutsche Qualitätspresse macht hieraus „Slowakische Polizei schießt auf Flüchtlinge“. Um zu erfahren was passiert ist muss man sich die Mühe machen mehrere Artikel verschiedener Anbieter  zu lesen. In einzelnen Artikeln fehlen verschiedene Dinge, einmal fehlt die Nacht war, einmal fehlt der Schlepper, usw. Wieso macht die Presse sowas?

Erinnern Sie sich noch an den medialen Feldzug gegen Frauke Petry? Nun, Frau Petry lag damals wirklich falsch, auf Flüchtlinge schießt man nicht. Aber dieser Fall ist ein anderer, in dem Moment in dem geschossen wurde wusste die Polizei nichts von Flüchtlingen, es handelte sich um ein flüchtendes Fahrzeug. In dem Auto hätten ebenso gut Terroristen oder der Antichrist persönlich sitzen können, wenn die Polizei da schießt verstehe ich das, es wäre wohl auch selbst nach Deutschem Recht legal. Auch das man hier unbedingt darauf kommen müsste es wären Flüchtlinge ist irgendwie abwegig, es sind wohl schon öfters Autos in Grenznähe derart „durchgebrochen“, jedoch hatte dies in der Vergangenheit nie etwas mit Flucht vor Kriegen zu tun.

Allerdings ist die Angelegenheit für die hiesige linksgrüne Gemeinde ein größeres Problem. Wenn man sich so sicher war, es könne unter  keinen Umständen möglich sein, dass der Schusswaffeneinsatz gegen Flüchtlinge irgendwie legal sein könnte ist dieser Fall sogar ein großes Problem. Aber auch nur wenn man ihn missdeutet. Die Polizei hat nicht auf Flüchtlinge geschossen, zumindest nicht vorsätzlich und wissentlich.

Aber trotzdem ist der Fall bedrohlich, da könnte der gemeine Bürger ja irgendwie auf dumme Gedanken kommen, das gilt es von vorne herein zu unterbinden. Also greift die Presse zum Nanny-Erziehungsjournalismus, betreutes Lesen sozusagen und die Betroffenheitselite schweigt sich ausgiebig aus, man hofft kollektiv darauf, daß sich niemand im Detail dafür interessiert. Pech gehabt, mich hat es interessiert und so schwer war es auch nicht zu erfahren was da genau passiert ist. Im Notfall helfen nämlich ausländische Presseerzeugnisse, die haben auch nie behauptet man dürfe an der Grenze gar nie schießen, darum können die jetzt recht frei berichten was war.